"Es gibt immer Leute, die müde sind und dahinserbeln (dahinsiechen); niemand weiss eigentlich warum. Es fehlt jegliche Arbeitslust und Energie. Sehr oft ist dies eine Folge von Vitaminmangel. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, eine Lanze für den Hafer zu brechen! Der Hafer ist wohl der beste und zuverlässigste, absolut unschädliche und dazu noch der weitaus billigste Vitaminspender. Am besten sind die groben, naturreinen Haferflocken, denn sie haben den köstlichen, unverdorbenen Hafergeschmack am unverfälschtesten. Ich kann sie für Gesunde und Kranke nicht genug empfehlen. Die Haferflocken sollten auf keinem Frühstückstisch fehlen. Man kann sie roh, mit etwas Weinbeeren und Nüssen vermischt oder mit Ovomaltine überstreut zum Kaffee geniessen. Man kann sie als Hafermus kochen oder als dicke Hafersuppe zubereiten. Immer spendet der Hafer Kraft und frohen Mut. ("...Ich habe im Laufe der Jahre sehr interssante Feststellungen betreffs eingetrockneter, in der Tiefe liegender Abszesse gemacht. Es betraf nicht nur Erwachsene jeden Alters, besonders Mütter, sondern gar nicht so selten auch Kleinkinder und Schulkinder, die schlecht aussahen und für jede Krankheit ausserordentlich anfällig waren.
Ein augenscheinlicher Fall in dieser Beziehung war Therese. Sie arbeitete bei einem Geistlichen. Therese spürte ständig eine bleierne Müdigkeit. Mehrere ärztliche Untersuchungen stellten einen hohen Leukozytengehalt im Blut fest, konnten aber die Ursache nicht ermitteln. Therese sollte sich in zwei Wochen zu einer mehrwöchigen Durchuntersuchung ins Krankenhaus begeben. Vorher fragte man mich noch um Rat. Ich stellte im Rücken links oben ein eingetrocknetes Abszess fest, das ziemlich tief sass. Ich riet täglich 3minütige Massagen mit Olivenöl. Beim Abtrocknen des Olivenöls erschien ein roter Fleck in der Grösse eines Zweifrankenstückes, und allmählich begannen die Massagen auch zu schmerzen. Als Therese, die auch täglich eine ausreichende Portion Haferflocken zu essen hatte, in zwei Wochen zur Untersuchung kam, erkannten die Ärzte bereits eine merkliche Besserung. Nach zwei weiteren Wochen war Therese völlig gesund..." (P. Thomas Häberle, Helfen und Heilen. Residenz Verlag, S. 70-71)
Der Hafer hat auch noch eine besondere Eigenschaft: er reguliert den Blutdruck! Wo er zu tief ist, hebt er ihn; wo er zu hoch ist, senkt er ihn. — Ausserdem verbessert er das Blut. Eugen hatte einen schweren Bronchialkatarrh hinter sich gebracht, und der Arzt stellte eine ganz schlechte Blutsenkung fest. Eugen nahm nun keine Vitaminpräparate, sondern ass jeden Morgen eine grosse Portion Haferflocken. Nach einem Monat war die Blutsenkung wieder vollkommen in Ordnung. Mütter sollten ihren Kindern statt frischem Weissbrot und ofenwarmem Brot besser täglich eine gehörige Portion Haferflocken zu essen geben. Nicht wenige Leute, besonders Frauen, fürchten sich vor dem Hafer, weil er angeblich dick mache. Ich bin aber der Auffassung, dass der Hafer das normale Gewicht gebe, und es normal erhalte.
Der Hafer bildet kräftige Knochensubstanz. Er reguliert das Blut und er beseitigt Entzündungszustände. Was Pfarrer Künzle über den Hafer schreibt, bestätige ich durch meine Erfahrungen voll und
ganz" (P. Thomas Häberle, Helfen und Heilen, Residenz Verlag, S. 72 ff).